Sonntag, 15. Februar 2015

Gelauscht: Das Große Los - Maike Winnemuth

,Hin und Her und Hin und Her, so geht das eine ganze Woche lang und weil "Radio hören", auf meinem täglichem Weg zur Arbeit, manchmal zu wenig (Gedudel, das nicht wachhält) und manchmal zu viel ist (nichtansteckende Zwangsfröhlichkeit und Werbeunterbrechungen), höre ich Hörbücher oder heruntergeladene Podcasts.

Es ist schon etwas länger her, da hatte ich mir das EinszuEins Gespräch auf Bayern 2 (oder war es ein anderes Format?) mit Maike Winnemuth angehört.

Sie, Hamburgerin, sympathische Frau, unverbogen, freie Journalistin die eine halbe Million bei Jauch gewann und daraufhin zu einer Weltreise aufbrach. Ein Jahr, zwölf Monate, zwölf Städte und keine Verpflichtungen.
Wer jetzt aber denkt, sie hätte das ganze Geld auf den Kopf gehauen und ein ganzes Jahr die Beine in den schönsten Hotels hochgelegt, der irrt.
Denn sogar in Äthiopien gibt es Internet. Sie arbeitete unterwegs weiter, schrieb ein Weblog, Artikel, übernahm von SZ-Lesern Aufgaben, die sie im jeweiligen Land umsetzte und war vor allem eins, zum Staunen fähig, offen für Neues und gut zu Fuß unterwegs.
Unvermeidlich zu erwähnen, dass sie am Ende das gewonnene Geld, rein finanziell gesehen gar nicht gebraucht hätte. Wohl aber als Anstoß, Sichherheit und um zwischendurch um entspannt das mitzunehmen oder auszuprobieren, was man sich sonst dreimal überlegt hätte.

Nun entdeckte ich in meiner Bibliothek das Hörbuch zu ihrem Reisebuch. Jeden Tag stieg ich gespannt ins Auto, jede der sieben CD's, jedes Land, jede Maike die ich dort erlebte begeisterte mich und bei so manchem Erlebniss konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Irgendwann folgte ich ihr gezwungenermaßen mit dem Frachtschiff zurück in die Heimat, ich hätte noch so lange weiterhören können. 

Im Internet suchte und fand ich ihren Weblog. http://www.vormirdiewelt.de
Sofort scrollte ich mich nacheinander von Stadt zu Stadt. Nun traf ich auf eine liebgewonnene Bekannte und sah mir jedes Foto,  wiedererkennend  an.  Es war fast, wie selbst dort gewesen zu sein. Übrigens ist das auch ihre Stärke, sie schreibt, als schreibe sie einem Bekannten, einem Freund, einem Nachbarn, nah, menschlich mit viel Blick für das Eigene, kurz herrlich frei und persönlich.

Das einzige, was ich bedauerte, dass ich während ihrer WeltReise den Weblog nicht kannte.
Aber nun habe ich die Gelegenheit einer weiteren Reise zu folgen.
Ein Jahr, zwölf Städte, für jeweils einen Monat innerhalb Deutschlands.  

http://zurueckauflos.com

Werde ich wirklich Fremdes im eigenen Land entdecken?
Schon in der ersten Stadt Trier habe ich es getan. so viele Eigenheiten, so viele Ideenträger, so viele interessante Ecken.

Ach ja und ein Duzler ist beim ganzen Schwärmen auch noch entstanden.



Ja, so geht es: Fiete vorran und Koffer unterm Arm, aber was soll man zum restlichen Gepäck sagen?

Ich hatte es luftigleicht gezeichnet in der Hoffung, das es hilft, denn in den Kommentaren war mir aufgefallen, das es diesmal nicht ganz so einfach war. 
In Deutschland reisen, berichten, beschreiben, es war zu nah.
Ich hatte natürlich Von hinten nach vorn gelesen.
Dann fiel mein Blick zum ersten Mal aufs Datum und ich stellte fest, dass der Artikel den ich gerade gelesen hatte, ein Jahr alt war. Punktgenau, deshalb konnte mir gar nicht auffallen, das die restlichen Städte fehlen...

Ich "blätterte" vor. Oh weh, nun las ich es... 
Die Kurzfassung: "Ich beende den Weblog, nicht das Projekt."

Nun bleibt mir nur die Hoffnung auf ein neues Buch.
Klingt komisch, is aber so


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